Improvisierte Gesichtsschilde: Unterschied zwischen den Versionen
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| Sa 25.04.2020 || Prusa Faceshield optimiert dadurch bessere Festigkeit | |||
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| Mo 27.04.2020 || Anfrage der FüGK über weitere 100 Stück, Information, dass die erste Charge bis Wochenende geliefert werden kann | |||
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Aktuelle Version vom 7. Juni 2024, 07:33 Uhr
Improvisierte Gesichtsschilde
Status: stable | |
---|---|
Beschreibung | Improvisierte Gesichtsschilde |
Ansprechpartner | Andi W. |
Version | 1.0 |
Improvisierten Gesichtsschilde
Hintergrund
Aufgrund des Aufruf der Stadt Aschaffenburg bezüglich dringend benötigter persönlicher Schutzausrüstung startet der Maker-Verein Schaffenburg e.V. die Produktion von selbst 3D-gedruckten und laser-gecutteten Improvisierten Gesichtsschilden.
Nach dem Aufruf der Stadt wurden in kürzester Zeit Prototypen gebaut und der städtischen Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) vorgelegt. Die vorgestellten Gesichtsschilde wurden durch den Krisenstab begutachtet und anschließend von den verschiedenen medizinischen Diensten geprüft. Schließlich wurde die Freigabe erteilt und der Produktionsauftrag ausgesprochen.
Die Gesichtsschilde besitzen zwar genau wie die inzwischen überall montierten Spuckschutz-Trennwände selbst keine Filterwirkung, sind jedoch als "mobiler Spuckschutz" eine sinnvolle Ergänzung zu Mundschutzmasken und Schutzbrillen. Das Risiko Speicheltröfchen ins Gesicht zu bekommen wird so minimiert, besonders bei einer unvermeidbaren Unterschreitung der Abstandsregeln z.B. bei medizinischen Behandlungen oder pflegerischen Tätigkeiten.
Bisher wurden 150 Gesichtsschilde an den Krisenstab übergeben und sind in den Aschaffenburger Krankenhäusern im Einsatz.
Weitere Schilde für Rettungsdienste, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und ggfs. auch für regionale Betriebe sind derzeit in Produktion.
Version 1: Gesichtsschild mit 3D-Druck-Kopfbügel
Komponenten:
Diese massive Version der Gesichtsschilde besteht aus folgenden Einzelteilen:
- Schutzfolie: PET, klasklar, 1,0mm, BxH = 28cm x 21cm, geschnitten mittels Lasercutter, thermisch verformt (zylindrisch gebogen)
- Kopfbügel: PLA (Polylactide), gedruckt mittels 3D-Drucker, Druckzeit je Bügel ca. 3 Stunden
- Kopfband elastisch: Gummiband EPDM B=20mm, händisch zugeschnitten (aufgrund Qualitätsansprüchen) und Löcher manuell gestanzt
- Stirnpads (optional): 6mm Schaumstoff-Klebeband, händisch abgelängt und geschnitten
Produktionsmengen:
Aufgrund der langen Druckzeit der Kopfbügel sind nur begrenzte Produktionsmengen möglich. Daher sind die Gesichtsschilde in dieser Version bei vorhandenen Bestellungen des Krisenstabs zur Verteilung gemäß Versorgungspyramide vorbehalten. Kleinere Mengen können je nach Versorgungssituation des Krisenstabs jedoch gegebenenfalls auch an entsprechende Einrichtungen des medizinischen oder pflegerischen Bereichs direkt abgegeben werden.
Version 2: Gesichtsschild mit Lasercut-Kopfbügel und 3D-gedruckten Befestigungs-Pins
Komponenten:
Diese leichtere Version der Gesichtsschilde besteht aus folgenden Einzelteilen:
- Schutzfolie: PET, klasklar, 1,0mm, BxH = 30cm x 22cm, geschnitten mittels Lasercutter
- Kopfbügel: PET, klasklar, 1,0mm, geschnitten mittels Lasercutter
- Befestigungs-Pins: PLA (Polylactide), gedruckt mittels 3D-Drucker, Druckzeit je Pin ca. 15 Minuten
- Kopfband elastisch: Gummiband EPDM B=22mm, händisch zugeschnitten (aufgrund Qualitätsansprüchen) und Löcher manuell gestanzt
- Stirnpads (optional): 6mm Schaumstoff-Klebeband, händisch abgelängt und geschnitten
- Kopfband-Schoner (alterntiv zu Stirnpads): waschbarer Stoff, zugekauft von ortlicher Näherei
Produktionsmengen:
Aufgrund der kürzeren Druckzeit der Befestigungs-Pins sind hier grundlegend größere Produktionsmengen möglich. Die Gesichtsschilde in dieser Version sollen den akuten Bedarf von allen Einrichtungen des medizinischen Bereichs (Allgemeinärzte, Zahnärzte, Logopäden, Apotheken, etc.), des pflegerischen Bereichs (Seniorenzentren, Tagespflege-Einrichtungen, Betreutes Wohnen, etc.) und Betrieben (Frisör-Salons, Supermärkte, Baumärkte, etc.) abdecken bzw. vermindern.
Anfragen, Bestellungen, etc.
Als gemeinnütziger Verein wollen wir Helfen. Zunächst denjenigen, die in den "systemrelevanten Bereichen" für uns alle täglich im Einsatz sind. Ihnen ist dieses Projekt gewidmet.
Sofern wir weitere Kapazitäten in unserer Produktion frei haben, wollen wir jedoch auch alle anderen Teile der Gesellschaft unterstützen. Viele Betriebe und Einrichtungen haben aufgrund der Ladenöffnungsverbote und Ausgangsbeschränkungen bereits eine angespannte wirtschaftliche Situation. Daher wollen wir mit unserem Projekt etwas gegen die nun auftretenden Wucherpreise bei zusätzlicher Schutzausrüstung unternehmen, so dass die bereits finanziell stark belasteten regionalen Betriebe nicht noch zusätzlich viel Geld für dubiose Angebote (mit ggfs. schlechter Qualität und unabsehbaren Lieferterminen) ausgeben müssen.
Aufgrund der Gemeinnützigkeit unseres Vereins möchten wir unsere mit großem persönlichen Einsatz unserer Mitglieder produzierten Gesichtsschilde jedoch nicht verkaufen. Wir sind kein Produktionsbetrieb und möchten dies auch nicht sein. Daher werden wir (entsprechenden Bedarf vorausgesetzt) unsere Gesichtsschilde an die Einrichtungen und Betriebe spenden und würden uns über eine Spende an unseren Verein freuen, so dass die entstandenen Material- und Produktionskosten gedeckt werden können.
Falls in Ihrer Einrichtung oder Ihrem Betrieb unsere Gesichtsschilde einen sinnvollen Beitrag leisten können und der Bedarf nicht kurzfristig anderweitig gedeckt werden kann, können Sie uns gerne eine Email an gesichtsschilde@schaffenburg.org schicken. Wir werden versuchen Ihre Email zeitnah zu beantworten, bitten jedoch auch um Ihr Verständnis, dass aufgrund der Herstellung neben unseren "normalen Jobs" und unserer Vereinsproduktion die Antwort ggfs. ein wenig länger dauern kann.
Projekttagebuch
Datum | Aktion |
---|---|
Mi 25.03.2020 | Aufruf der Stadt Aschaffenburg im MainEcho bzgl. dringend benötigter Schutzausrüstung |
Mi 25.03.2020 | Mitgliederversammlung (online) und einstimmige Entscheidung für das Hilfsangebot unseres Vereins |
bis Fr 27.03.2020 | Erstellung von Prototypen diverser möglicher Qualitäten |
Sa 28.03.2020 | Vorstellung der gefertigten Prototypen |
bis Di 31.03.2020 | Begutachtung der Prototypen durch den Medizinischen Dienstes des Krisenstabs |
Mi 01.04.2020 | Auftragserteilung des Krisenstabs für die Herstellung von 100 improvisierten Gesichtsschilden |
ab Mi 01.04.2020 | Start der Produktion, Einkauf der Materialien, etc. |
Sa 11.04.2020 | Übergabe der 1. Produktions-Charge: 50 Stück |
Fr 17.04.2020 | Übergabe der 2. Produktions-Charge: weitere 50 Stück |
Fr 17.04.2020 | Auftragserteilung des Krisenstabs für die Herstellung weiterer 50 improvisierter Gesichtsschilde |
bis Fr 17.04.2020 | Entwicklung des neuen Gesichtschild-Typs und Herstellung von neuen Prototypen |
ab Fr 17.04.2020 | Test des neuen Gesichtschild-Typs durch Zahnärzte und -Helferinnen |
Di 21.04.2020 | Übergabe der 3. Produktions-Charge: weitere 50 Stück |
Di 21.04.2020 | Materialeinkauf für Produktion der neuen Gesichtschilde |
ab Mi 21.04.2020 | Start der Serienproduktion der neuen Gesichtschilde |
Sa 25.04.2020 | Prusa Faceshield optimiert dadurch bessere Festigkeit |
Mo 27.04.2020 | Anfrage der FüGK über weitere 100 Stück, Information, dass die erste Charge bis Wochenende geliefert werden kann |
Do 30.04.2020 | Erste Spritzgussmodelle im Space angekommen. Nutzbarkeitsprüfung läuft |
Di 02.04.2024 | Beschluss der Verwertung von Restbeständen, da kein praktischer Nutzen, 3D/SLS(?) Reste -> Müll | Schutzfolien -> Laserlager |