Projekt:CitizenScience
Mögliche Parameter für Citizen Science
Wir könnten Umweltdaten messen (Sensoren bauen und als open source dokumentieren) und mehr oder weniger schön im Internet präsentieren. (Also mehr als die Konferenzraumtemperatur :))
Dabei könnte man durchaus Netzwerken, das z.B. Schaffenburg für andere die Sensoren und Infrastruktur bereitstellt:
- Schulen
- Umweltamt
- LBV
- Geologieinteressierte, z.B. ums Besucherbergwerk Wilhelmine herum
- Interessierte Privatleute
"Wetter"
Oliver strickt ja schon an der Software für Fraxis Station.
Feinstaub
Jeder will wissen wie konzentriert der Feinstaub ist. Mehrere Messpunkte im Umfeld sinnvoll.
Der Shackspace Stuttgart hat ein Projekt mit Standardsensor ins Leben gerufen, das auch ne Kartendarstellung hat. Tatsächlich gibt es schon einige Aschaffenburger Stationen im luftdaten.info Messnetz: Luftdatenkarte Aschaffenburg
DIY Sensor: https://luftdaten.info/feinstaubsensor-bauen/
Steve hat Interesse bekundet.
Radioaktivität
Zumindest Fabs scheint daran auch ein gewisses Interesse zu haben. Sensorkandidaten wären GM-Röhren, große Ionisationskammern a la "Keksdose, Draht+JFET". Da hat man im Gegensatz zu Geiger-Müller-Zählröhren weniger Probleme mit "Verbrauch" des Gases, denke ich mal. Für den Anfang geht bestimmt einiges mit dem Teraohmmeter von Fabs. Außerdem habe ich interessante Sensoren von TEVISO gefunden - PIN Dioden mit Aluabdeckung, Je nach Typ Empfindlichkeit von Alpha bis Gamma.
Abgesehen von der Luft vorm Space wäre vielleicht die Aschaff interessant, die Material aus dem Boden des Spessart mitbringt, oder Auswaschung aus Atmosphäre durch Regen. Oder man könnte mal unterschiedliche Sensoren vergleichen.
Zusätzliche Messungen sind wohl nur an "interessanten" Orten sinnvoll: Besucherbergwerk Wilhelmine zum Beispiel? Demonstrator fürs naturkundliche Museum?
Lärm
Wäre am Space vielleicht ganz sinnvoll, auch bei Diskussionen mit Nachbarn (Räuser, Räusper, Laserabluft). Evtl. bei Mitgliedern, die im Grünen leben, auch richtungsabhängige Erfassung von Lärm, Stichwort Fluglärm?
Infraschall
Neben technischen Quellen gibt es auch natürliche Phänomene die sich da zeigen, zum Beispiel in der hohen Atmosphäre verglühende Meteore oder Seimsische Aktivität. Recht einfach mit Soundkarte und Elektretmikrofon zu erfassen, Beispiel von mir (29.12.18, Sensor auf Dachboden, Windgeräusche) :
Resource Techlib zu Infrasound
Ultraschall
Irgendwas mit Fledermäusen?
Seismik
Gar nicht weit von hier, so im Rheingraben und Odenwald, ist in Sachen Erdbeben einiges los. Das könnte man monitoren.
In Frage kommende Sensoren:
Geophone
Im Boden verankerte dynamische Mikrofone, um relativ kurzperiodische Bewegungen zu erfassen. In der Regel für kurzperiodische Signale von mehreren Hertz, kann elektrisch aktiv überdämpft werden und reagiert dann auch auf langsamere Bewegungen. Habe 3 gekauft, es gibt bei der Quelle die Chance für weitere Geophone.
Erkenntnisse aus Vorversuchen im Garten und Keller an Soundkarte:
- Im Prinzip ist es ganz einfach. Derzeit verwende ich Audacity zur Aufnahme, da kann man auch gleich Notchfilter und Tiefpassfilterung damit machen.
- Störungen der Soundkarte, bezogen auf ganzes Band: Altlaptop>Desktop>Jasmins Audiorecorder. Bei niedrigen Frequenzen praktisch nur Audiorecorder in der Lage, Geophonsignale deutlich aufzunehmen.
- 50 Hz-Störungen sind deutlich wahrzunehmen.
- kräftig springen - auch in mehreren Metern Entfernung - ist ein gutes Testsignal.
- Aufnahmen zur vollen Stunde starten hilft bei der Rückgewinnung der Uhrzeit.
- Ein umgestülpter Eimer als Regenschutz hilft nicht gegen Geprassel im Signal. Trotz Lage nah an Straße ist mein Gewölbekeller gerade viel ruhiger als der Garten weiter hinten.
- Ein am nächstgelegenen öffentlich abfragbaren Seismometer - MILB bei Eschau - im Dayplot deutliches Signal war mit einem einzelnen Geophon am Laptop-Mikrofoneingang nur durch ca. 1 dB höheres 6Hz-Signal bei der Spektralanalyse zu erahnen.
- Rauscharme, großsignalfeste Vorstufe (tendiere zu OPA209 oder dem teureren LTC2057 Autozero Opamp) unumgänglich, insbesondere bei langen Kabelstrecken. Möglichst früh digitalisieren (Soundkarte mit modifiziertem Hochpass oder gleich präzisen 24-bit-ADC mit Antialiasfilter, ohne Hochpass und mit rauscharmer Referenzspannung, hallo AD7124-4?)
- Verkehr und Bewegung im Haus zeigen sich in der Aufnahme mit dem Audiorecorder deutlich.
Erster Erfolg?
Hier die Messergebnisse der Profis: Meßort Darmstadt, etwa bei 3:30 ist was. Zeiten in UTC.
Vorbeifahrende KFz sind in der Regel schneller vorbei, muss da noch mehr ausmessen.
Mülheim-Kärlich/Ochtendung
Die Messungen laufen derzeit nur nachts, um menschlich bedingten Geräuschen auszuweichen, und weiterhin nur an dem Soundinterface. Am 11. und 12.2.2019 gab es jeweils früh morgens deutliche Erschütterungen, und diese scheinen die Strecke von ca. 125 km bis zu mir zurückgelegt zu haben. Hier sind die Audacity-Screenshots und im Vergleich dazu Die Tagesplots des hessischen Trillium in Fürth i.Odw. Der Cursor steht jeweils beim vom HLNUG gemeldeten Zeitpunkt.
Vorverstärker
Ein Vorverstärker wurde aufgebaut, jetzt fehlt noch der Digitalisierer und bischen was rundherum. Beim Abgleich wunderte ich mich über den hohen Rauschanteil, als Ursache war nach etwas Grübelei eine externe Beeinflussung erkannt: Der Lüfter des Labornetzgeräts. Und der koppelte mechanisch zum Geophon, erfreulicherweise nicht durch EMV. Das Oszillogramm zeigt vorne mit, hinten ohne Lüfter. Auch positionieren des Geophon auf weicher Unterlage verringerte die Störung.
50 Hz werden schon sehr effektiv gefiltert, aber langsame Bewegungen mit Periodendauer um die Sekunde scheinen darstellbar:
FMES (Fluid mass electrolytic seismometer)
Flüsssigkeitspegel in zwei verbundenen Gefäßen wird gemessen. Wird die Flüssigkeit beschleunigt, schwappt es. [1]
Lehman-Seismometer
Horizontalpendel nach Gartentür-Prinzip. (Habe Aluprofilschrott da, damit geht vielleicht was. Oder mal bei Rose&Krieger betteln. Oder bei Nick)
Shackleford-Gundersen Seismometer
durch Elektromagnet gedämpftes kurzes Pendel.
Blattfederseismometer
Vertikalseismometer, auch dämpfbar.
Wasserhammer-Seismometer
Wasser in Rohr als seismische Masse, recht leicht aufzubauen.
Projekttagebuch
Datum | Aktion | Teilnehmer |
---|---|---|
8.01.2019 | Geophone auf Schreibtisch getestet | Hendi |
11.01.2019 | Geophone abends im Außenbereich ausprobiert | Hendi |
17.01.2019 | Erfolgreiche Aufnahme von etwas, das auch an Seismometer Darmstadt ankam? | Hendi |
25.01.2019 | Geophone wurden für einen Vortrag im Juli 2019 angefragt | Hendi |
22.03.2019 | Geophone-Vorverstärker aufgebaut | Hendi |
28.03.2019 | Besuch bei mineralogischem Stammtisch des Nat.-Wiss. Verein AB wegen Seismometer. | Hendi |
13.04.2019 | Geophon Vorverstärker funktioniert, nun muss digitalisiert werden. | Hendi |