Projekt:Brennpaste

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Brennpaste

Status: stable

Brennpaste-teelicht.jpg
Beschreibung sicherer Brennstoff?
Ansprechpartner Hendi


Brennspiritus vs. Brennpaste

Brennspiritus ist ein nicht ganz ungefährlicher Brennstoff, die Dämpfe breiten sich aus und können spektakulär zünden, wie immer wieder berichtet wird führt das insbesondere bei Versuchen damit den Grill anzuzünden zu bedeutenden Unannehmlichkeiten bis hin zum Tod.

Für viele Anwendungsfälle eignet sich stattdessen ein pastöser Brennstoff, den man im Handel als Brennpaste oder Brenngel kaufen kann. Das entwickelt nicht so unerwartet viel brennbare Dämpfe und verteilt sich nicht ganz so leicht - wobei pastöse Brennstoffe bei großflächiger Verteilung wenn sie schon brennen Ihre eigenen Probleme mitbringen. (Das zuletzt verlinkte Anwendungszenario kommt im Gegensatz zum ersten auch bei dummen Menschen im Haushalt eher selten vor.)

Brennpaste ist im Gegensatz zu Spiritus nicht geeignet in einem Spirituskocher einen Docht hinauf zu ziehen und es verbrennt nicht ganz so rückstandsarm wie das flüssige. Die im Handel erhältliche Brennpaste ist laut der allwissenden Müllhalde in der Regel Ethanol mit Calciumacetat geliert, welches man sicher bei Versandapotheken besorgen kann, aber man kann auch mit dem Hausmittel Kernseife ein vergleichbares Stöffchen herstellen. Dieser Prozess wird hier beschrieben. Da dabei Alkohol warm gemacht wird und Dämpfe entstehen ist ein Kochsitter mit Ahnung in erster Hilfe und Brandbekämpfung ratsam. Sollte man allein sein - nichts brennbares aus fernöstlicher Synthetik anziehen, aufs Auf-Boden-Werfen und durch herumrollen Flammen ersticken vorbereiten. Bei großflächigen Verbrennungen immer Notarzt rufen.

Das selbst gemachte Produkt brennt mit deutlich gelber Flamme, was ich schon gegenüber der bei Tageslicht kaum sichtbaren blauen Spiritusflamme als Sicherheitsgewinn erachte. Haltbarkeit habe ich noch nicht ausprobiert, dazu ist es zu neu. Eine Probe im Blechtopf eines Teelicht brannte ca. 12 Minuten und hinterließ teilw. "karamelisierte" Seifenreste.

Zutaten und Werkzeug

  • Kernseife
  • Brennspiritus
  • Blechdose, z.B. Pull-Moll, Scho-ka-kola, Altoids...
  • Topf
  • Wasser
  • Elektrokochplatte (keine offene Flamme)
  • Wasserbad
  • Löffel
  • ggf. Frischaltefolie, Alufolie


Vorbereitung

  1. Alle möglichen Zündquellen entfernen!
  2. Wirklich alle möglichen Zündquellen entfernen. Dunstabzugshaube nur benutzen wenn man das Gefühl hat das da kein Kollektorfeuer ist. Trotzdem lüften um Ansammlungder Spiritusdämpfe zu vermeiden - draußen anrühren in Betracht ziehen.
  3. Seifenblock klein machen, spart Zeit. Ich habe mit der Küchenmaschine Flocken hergestellt, geht ganz schnell und schmerzlos. Alternativ kann man auch mit einer CNC-Fräse Späne erzeugen oder mit einem Messer in handliche Stücke schneiden.
  4. Das Wasserbad in Betrieb nehmen. Für Nichtköche: Wasser n den Topf geben, Topf auf Herd stellen, Wasserbad in Topf einhängen, richtige Kochplatte einschalten.
  5. Warten bis das Wasser gut heiß ist.
  6. Medien ungefähr abmessen - Ziel-Dose mit Spiritus und ca. 3 TL Seifenflocken vorab füllen ist eine ziemlich gute Mengenabschätzung.


Kochen

  1. Seifenspäne in das heiße Wasserbad geben. Etwas warten.
  2. Brennspiritus zugeben.
  3. zügig rühren. Nicht zuviel schäumen lassen, die Dampffüllung ist Allohol und den will man drin haben.
  4. Flocken zu 99% aufgelöst? Fertig!


Formen

  1. Heiße Flüssigkeit in Dose schütten, warten bis sich Haut bildet
  2. Mit Alufolie kann man die Paste in der Dose abdecken und hat dann gleich eine Drossel: Beim benutzen Alufolie drauflassen wo es nicht brennen soll
  3. Deckel drauf
  4. Dose in Frischaltefolie einwickeln


Fire, I'll take you to burn.

  1. Dose auspacken,
  2. Deckel runter
  3. Alufolie raus oder zurückschlagen,
  4. freigelegte Paste anzünden.
  5. ???
  6. Profit!

Langzeittest

Frischer Zustand

April 2018, Nach Lagerung im Keller: Brennt noch gut ! (Sorry, keine Bilder)

29. Mai 2018, nach Lagerung in Wohnung: Inhalt auf etwa die Hälfte der verbliebenen Füllhöhe geschrumpft. Brennzeit ca. 5-6 Minuten.