Improvisierte Gesichtsschilde: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Schaffenburg
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(→‎Projekttagebuch: Anfrage FüGK vom 27.04.2020 ergänzt)
Zeile 123: Zeile 123:
|-
|-
| Sa 25.04.2020 || Prusa Faceshield optimiert dadurch bessere Festigkeit  
| Sa 25.04.2020 || Prusa Faceshield optimiert dadurch bessere Festigkeit  
|-
| Mo 27.04.2020 || Anfrage der FüGK über weitere 100 Stück, Information, dass die erste Charge bis Wochenende geliefert werden kann
|-
|-
|}
|}

Version vom 28. April 2020, 10:55 Uhr

Crystal Clear action run.png
Improvisierte Gesichtsschilde

Status: stable

Schild.jpeg
Beschreibung Improvisierte Gesichtsschilde
Ansprechpartner Andi W.
Version 1.0


Improvisierten Gesichtsschilde

Hintergrund

Aufgrund des Aufruf der Stadt Aschaffenburg bezüglich dringend benötigter persönlicher Schutzausrüstung startet der Maker-Verein Schaffenburg e.V. die Produktion von selbst 3D-gedruckten und laser-gecutteten Improvisierten Gesichtsschilden.

Nach dem Aufruf der Stadt wurden in kürzester Zeit Prototypen gebaut und der städtischen Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) vorgelegt. Die vorgestellten Gesichtsschilde wurden durch den Krisenstab begutachtet und anschließend von den verschiedenen medizinischen Diensten geprüft. Schließlich wurde die Freigabe erteilt und der Produktionsauftrag ausgesprochen.

Die Gesichtsschilde besitzen zwar genau wie die inzwischen überall montierten Spuckschutz-Trennwände selbst keine Filterwirkung, sind jedoch als "mobiler Spuckschutz" eine sinnvolle Ergänzung zu Mundschutzmasken und Schutzbrillen. Das Risiko Speicheltröfchen ins Gesicht zu bekommen wird so minimiert, besonders bei einer unvermeidbaren Unterschreitung der Abstandsregeln z.B. bei medizinischen Behandlungen oder pflegerischen Tätigkeiten.

Bisher wurden 150 Gesichtsschilde an den Krisenstab übergeben und sind in den Aschaffenburger Krankenhäusern im Einsatz.

Weitere Schilde für Rettungsdienste, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und ggfs. auch für regionale Betriebe sind derzeit in Produktion.

Version 1: Gesichtsschild mit 3D-Druck-Kopfbügel

Komponenten:

Diese massive Version der Gesichtsschilde besteht aus folgenden Einzelteilen:

- Schutzfolie: PET, klasklar, 1,0mm, BxH = 28cm x 21cm, geschnitten mittels Lasercutter, thermisch verformt (zylindrisch gebogen)

- Kopfbügel: PLA (Polylactide), gedruckt mittels 3D-Drucker, Druckzeit je Bügel ca. 3 Stunden

- Kopfband elastisch: Gummiband EPDM B=20mm, händisch zugeschnitten (aufgrund Qualitätsansprüchen) und Löcher manuell gestanzt

- Stirnpads (optional): 6mm Schaumstoff-Klebeband, händisch abgelängt und geschnitten

Produktionsmengen:

Aufgrund der langen Druckzeit der Kopfbügel sind nur begrenzte Produktionsmengen möglich. Daher sind die Gesichtsschilde in dieser Version bei vorhandenen Bestellungen des Krisenstabs zur Verteilung gemäß Versorgungspyramide vorbehalten. Kleinere Mengen können je nach Versorgungssituation des Krisenstabs jedoch gegebenenfalls auch an entsprechende Einrichtungen des medizinischen oder pflegerischen Bereichs direkt abgegeben werden.


Version 2: Gesichtsschild mit Lasercut-Kopfbügel und 3D-gedruckten Befestigungs-Pins


Komponenten:

Diese leichtere Version der Gesichtsschilde besteht aus folgenden Einzelteilen:

- Schutzfolie: PET, klasklar, 1,0mm, BxH = 30cm x 22cm, geschnitten mittels Lasercutter

- Kopfbügel: PET, klasklar, 1,0mm, geschnitten mittels Lasercutter

- Befestigungs-Pins: PLA (Polylactide), gedruckt mittels 3D-Drucker, Druckzeit je Pin ca. 15 Minuten

- Kopfband elastisch: Gummiband EPDM B=22mm, händisch zugeschnitten (aufgrund Qualitätsansprüchen) und Löcher manuell gestanzt

- Stirnpads (optional): 6mm Schaumstoff-Klebeband, händisch abgelängt und geschnitten

- Kopfband-Schoner (alterntiv zu Stirnpads): waschbarer Stoff, zugekauft von ortlicher Näherei

Produktionsmengen:

Aufgrund der kürzeren Druckzeit der Befestigungs-Pins sind hier grundlegend größere Produktionsmengen möglich. Die Gesichtsschilde in dieser Version sollen den akuten Bedarf von allen Einrichtungen des medizinischen Bereichs (Allgemeinärzte, Zahnärzte, Logopäden, Apotheken, etc.), des pflegerischen Bereichs (Seniorenzentren, Tagespflege-Einrichtungen, Betreutes Wohnen, etc.) und Betrieben (Frisör-Salons, Supermärkte, Baumärkte, etc.) abdecken bzw. vermindern.

Anfragen, Bestellungen, etc.

Als gemeinnütziger Verein wollen wir Helfen. Zunächst denjenigen, die in den "systemrelevanten Bereichen" für uns alle täglich im Einsatz sind. Ihnen ist dieses Projekt gewidmet.

Sofern wir weitere Kapazitäten in unserer Produktion frei haben, wollen wir jedoch auch alle anderen Teile der Gesellschaft unterstützen. Viele Betriebe und Einrichtungen haben aufgrund der Ladenöffnungsverbote und Ausgangsbeschränkungen bereits eine angespannte wirtschaftliche Situation. Daher wollen wir mit unserem Projekt etwas gegen die nun auftretenden Wucherpreise bei zusätzlicher Schutzausrüstung unternehmen, so dass die bereits finanziell stark belasteten regionalen Betriebe nicht noch zusätzlich viel Geld für dubiose Angebote (mit ggfs. schlechter Qualität und unabsehbaren Lieferterminen) ausgeben müssen.

Aufgrund der Gemeinnützigkeit unseres Vereins möchten wir unsere mit großem persönlichen Einsatz unserer Mitglieder produzierten Gesichtsschilde jedoch nicht verkaufen. Wir sind kein Produktionsbetrieb und möchten dies auch nicht sein. Daher werden wir (entsprechenden Bedarf vorausgesetzt) unsere Gesichtsschilde an die Einrichtungen und Betriebe spenden und würden uns über eine Spende an unseren Verein freuen, so dass die entstandenen Material- und Produktionskosten gedeckt werden können.

Falls in Ihrer Einrichtung oder Ihrem Betrieb unsere Gesichtsschilde einen sinnvollen Beitrag leisten können und der Bedarf nicht kurzfristig anderweitig gedeckt werden kann, können Sie uns gerne eine Email an gesichtsschilde@schaffenburg.org schicken. Wir werden versuchen Ihre Email zeitnah zu beantworten, bitten jedoch auch um Ihr Verständnis, dass aufgrund der Herstellung neben unseren "normalen Jobs" und unserer Vereinsproduktion die Antwort ggfs. ein wenig länger dauern kann.

Projekttagebuch

Datum Aktion
Mi 25.03.2020 Aufruf der Stadt Aschaffenburg im MainEcho bzgl. dringend benötigter Schutzausrüstung
Mi 25.03.2020 Mitgliederversammlung (online) und einstimmige Entscheidung für das Hilfsangebot unseres Vereins
bis Fr 27.03.2020 Erstellung von Prototypen diverser möglicher Qualitäten
Sa 28.03.2020 Vorstellung der gefertigten Prototypen
bis Di 31.03.2020 Begutachtung der Prototypen durch den Medizinischen Dienstes des Krisenstabs
Mi 01.04.2020 Auftragserteilung des Krisenstabs für die Herstellung von 100 improvisierten Gesichtsschilden
ab Mi 01.04.2020 Start der Produktion, Einkauf der Materialien, etc.
Sa 11.04.2020 Übergabe der 1. Produktions-Charge: 50 Stück
Fr 17.04.2020 Übergabe der 2. Produktions-Charge: weitere 50 Stück
Fr 17.04.2020 Auftragserteilung des Krisenstabs für die Herstellung weiterer 50 improvisierter Gesichtsschilde
bis Fr 17.04.2020 Entwicklung des neuen Gesichtschild-Typs und Herstellung von neuen Prototypen
ab Fr 17.04.2020 Test des neuen Gesichtschild-Typs durch Zahnärzte und -Helferinnen
Di 21.04.2020 Übergabe der 3. Produktions-Charge: weitere 50 Stück
Di 21.04.2020 Materialeinkauf für Produktion der neuen Gesichtschilde
ab Mi 21.04.2020 Start der Serienproduktion der neuen Gesichtschilde
Sa 25.04.2020 Prusa Faceshield optimiert dadurch bessere Festigkeit
Mo 27.04.2020 Anfrage der FüGK über weitere 100 Stück, Information, dass die erste Charge bis Wochenende geliefert werden kann


Files

File:faceshields.zip